Woher kommen die 144 Gläser, in denen die Seedbank of Love & Stories ihre Geschichten aufbewahrt?
Im Januar und Februar 2016 bin ich eingeladen, das Projekt Seedbank of Love & Stories in München zu präsentieren – 6 Wochen vor der eigentlichen Eröffnung. Na toll. Was macht man, wenn man eingeladen ist, mit einem Projekt zu reisen, das noch noch nicht mal eröffnet ist?
Ich nehme die Veranstaltungen als eine schöne Möglichkeit, mir vor der Eröffnung nochmal bewußt zu machen, woher das Projekt eigentlich kommt – und warum manches nun so aussieht, wie es eben geworden ist, z.B. eben die 144 Gläser, in denen wir nun die Geschichten aufbewahren.
Und so nenne ich diese Präsentation Before the Beginning. Und erzähle mit ihr einen Teil der Geschichte, die mich am Ende nach Irland führt:
Im Jahr 2010 schäle ich für mein Projekt „Projekt Spitzbergen“* in München im Öffentlichen Raum 613 Granatäpfel und koche sie ein. Wir kochen insgesamt 146 Gläser Granatapfelmarmelade ein, von denen später 2 Gläser undicht werden und damit ausscheiden. Und 144 Gläser Granatapfelmarmelade bleiben heil.
*“Projekt Spitzbergen“ möchte ich jetzt hier nicht genau erklären. Nur soviel: Es geht dabei um Samen, Nutzpflanzen, Fortpflanzung und Vorratshaltung und um einen fast unsichtbaren Wald aus Menschen und Granatapfelbäumen. Mehr Infos dazu gibt es hier: >> Projekt Spitzbergen bei www.realitaetsbuero.de.
Auf meiner ersten Reise nach Irland erfahre ich, daß man in Irland Geschichten gegen Marmelade tauschen kann (ja, daß ein Glas Marmelade sogar mehr wert sein kann als eine gute Geschichte, denn von denen gibt es doch so viele …. und ich frage mich, ob das in München auch so ist?).
Und so werden die 144 Gläser Granatapfelmarmelade zu Paten für die 144 Gläser, in denen die Seedbank of Love & Stories ihre Geschichten aufbewahrt – auch wenn wir die Marmelade am Ende dann gar nicht gegen Geschichten eingetauscht haben, aber das ist eine andere Geschichte.
Während der Präsenationen Before the Beginning lade ich alle BesucherInnen ein, schon hier eine kleine persönliche Geschichte, sozusagen als „Saatgut“ für die Seedbank beizusteuern. Und weil vor dem Anfang ja noch keine Geschichte getauscht werden kann, bekommen alle dann nach der Eröffnung Post aus Irland.
29. Januar 2016 – Performancenacht im „Schwere Reiter“, München
Die ersten Geschichte kommen in die Seedbank
02.-19. Februar 2016 – Ausstellung in der galerieGEDOKmuc, München
Ausstellung „Before The Beginning“ zur Seedbank